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Dienstag, 19. Juli 2016

Experimente: Kuchen-/Hut-Tasche

Im Moment versuche ich mich daran das passende Schnittmuster für eine Kuchentasche zu nähen. Eine Bekannte hat mich neulich angesprochen und gefragt, ob ich eine Tart-Tasche für sie nähen könnte. Nachdem ich das große Fragezeichen über meinem Kopf dank kurzer Erläuterung und anschließender Internetsuche los war, stand schnell fest. Es gibt mehr als nur einen Weg eine Katze zu häuten eine Kuchentasche zu nähen. Die Idee einer Tragetasche für Kuchen, Torten, Tarts, Aufläufe oder andere vergleichbare Lebensmittel ist nicht unbedingt neu ein der DIY-Welt und für unterschiedliche Anforderungen gibt es eben eine Menge Lösungen. Welche ist bezogen auf meine Anforderungen die Beste? Der sicherste Weg es heraus zu finden, ein paar der Modelle unter die Lupe nehmen und Probearbeiten nähen.

Da ich von meiner Bekannten nach einer Tart-Tasche gefragt wurde, war diese Kuchentasche mein Ausgangspunkt. Also schnell Googel gefragt, Bilder studiert, Anleitungen gesucht und Material besorgt.
Nach nicht mal zwei Stunden hatte ich eine genau nach Anleitung gefertigte Tarttasche in den Händen. Leider kann ich euch keine Bilder davon zeigen, denn das entstandene Desaster wurde quasi unmittelbar nach Fertigstellung wieder aufgetrennt. Vielleicht war meine Stoffwahl nicht ideal für das Projekt oder ich habe etwas beim Umsetzen der Anleitung fundamental falsch verstanden, sicher ist aber Schnittmuster und Anleitung haben in meinem Fall schlicht nicht funktioniert und das Probetäschchen hat es nicht mal zu einer Testbefüllung geschafft.

Ich brauchte dringend einen neuen Ansatz, ein neues Modell und eine bessere Stoffwahl. Also noch mal ran an den PC, Google fragen, Bilder unter die Lupe nehmen und nach Anleitungen suchen. Mein Auge fiel auf eine runde Kuchentasche, die als Tragetasche für geschlossene Tortenbehälter konzipiert waren. Nicht genau das was ich mir vorgestellt hatte, aber ausbaufähig. Kurze Zeit später entdeckte ich dann eine ähnliche Version mit, die sich durch ein Zugbandverschluss über dem Tortenbehälter verschließen ließ, leider ohne Anleitung oder auch nur Größenangaben. Nun gut, musste ich mir eben meine eigenen Größen erarbeiten und eine Idee einfallen lassen, wie ich die runde Außenwand der Tasche versteifen könnte.

Erst spielte ich mit dem Gedanken ein kleineres Probemodell zu nähen, aber dann kam alles anders. Ich bin ein großer Hut-Fan, ich trage sie zu selten und habe zu viele, weshalb ich ein Paar von ihnen in einfache Plastiktüten verpackt auf dem Schrank im Nähzimmer verwahre. Mein Blick schweift in Gedanken um Taschendimensionen und Probenäharbeiten versunken durch den Raum und beim Anblick der Hüte macht es Klick. Eine Hutschachtel ist nicht selten rund und wenn die Tasche doch nicht stabil genug wird, fällt ein misslungenes Nähprojekt versteckt auf dem Schrank nicht weiter auf.

Den Entschluss gefasst ging es nun wieder an die Arbeit. Bilder vom Entstehungsprozess hab ich auch dieses Mal keine geschossen, aber ich kann euch ein Ergebnis präsentieren.




Verarbeitet habe ich die Sibori-Ditteaus meinem letzten Ablenkungs-Blogpost. Zur Versteifung hab ich im Boden und der Außenwand der Tasche habe ich Bodenwischtücher verwendet, das Futter und auch das Zugband des Verschlusses sind ebenfalls aus der Ditte, so das am Ende nichts mehr von dem Stück Stoff übrig war. Auf Trageschlaufen/-bänder habe ich nicht nur aus Stoffknappheit verzichtet, sondern auch weil diese Hutschachteln nicht als Reisegepäck funktionieren, sondern nur als Staubschutz fungieren, sollen. Was zweifellos funktionieren könnte, hätte ich nicht ein paar Zentimeter zu wenig Stoff gehabt. Der Zugverschluss lässt sich nicht vollständig schließen, was ein bisschen ärgerlich ist.



Die Tasche ist in jedem Fall standfest genug um sich selbst aufrecht zu halten, aber nicht stabil genug um einen Kuchen oder ähnlich schweres darin zu transportieren. An ein Stapeln dieser Taschen ist leider auch nicht zu denken, aber diese Version ist zumindest hoch genug um zwei ineinander gestapelte Hüte zu fassen. (In noch ferner Zukunft plane ich also schon weitere Huttaschen, um auch die anderen Hüte aus ihren Plastiktüten zu befreien.)


Ich konnte also auch bei Versuch Nummer Zwei ein bisschen was lernen, bin meinem Ziel, einer funktionsfähigen Kuchentasche, aber nicht wesentlich näher gekommen. Aber keine Sorge, zwei weitere Varianten habe sind noch zu recherchieren und nähen. Davon berichte ich aber zu anderer Gelegenheit. Bis Dahin.

Jetzt aber erst mal zurück zum Creadienstag.

Gruß
Sophie

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