Vor einigen Wochen hatte ich auf dem
Blog schon einmal Stoffe gezeigt, die ich umgefärbt habe – hier
nach zu lesen.
Heute gibt es so zusagen eine
Fortsetzung dieses Beitrags. Denn nach einigem hin und her habe ich
in der vergangenen Woche noch einmal ein Farbbad angesetzt.
Anstoß dazu hat meine stetig wachsende
Hut und Mützen-Sammlung gegeben, die immer noch auf Kuchentaschen
wartet um darin sicher verstaut zu werden. Dieser Satz ergibt keinen
Sinn? Dann bitte einmal hier nachlesen, was genau ich damit
meine.
Damit die improvisierten Hutschachteln
zu einander passen und ich die Farbreste los würde (es ist immer
noch etwas übrig geblieben), war schnell entschieden noch einmal
blau zu färben und weitere Shibori-Methoden zu testen. Außerdem
habe ich ganz spontan entschieden einen Recycling-Stoff aus meiner
Restekiste ebenfalls mit zu färben.
Den ersten Stoff habe ich mittels
kleiner Glastropfen (alter Dekorationsbestand) und Gummibändchen
präpariert, damit ein Tupfenmuster entsteht. Aber nicht einfach
wahllos sondern schön gleichmäßig über den gesamten Stoff
verteilt. Dazu habe ich erst einmal die Stellen, an denen später die
Tupfen zu sehen sein sollen mit einer Stecknadel markiert und dann
nach und nach die Glastropfen darunter positioniert.
Für das zweite Stück Stoff habe ich
eine neue Faltmethode getestet, bei der die Stoffbahn wie eine
Ziehharmonika erst längs und dann quer zu einem Paket
zusammengefaltet wird. Anschließend wird das Paket zwischen zwei
Holzplatten gelegt und alles zusammen fest aufeinander gepresst. Ich
habe dazu ein paar kleine Schraubzwingen verwendet, man könnte aber
auch hier Gummibänder verwenden.
Die Stoffe sollten unbedingt vor dem
Farbbad in einem kalten Wasserbad eingeweicht werden, idealer weise
über Nacht, damit der Stoff im Farbbad die Farbe möglichst
gleichmäßig aufnehmen kann und sich kein fleckiges Färbe-Bild
ergibt. Aus dem selben Grund sollte man auch regelmäßig die Stoffe
im Farbbad wenden. Wichtige Schritt für ein homogenes Ergebnis, die
ich selbst bei diesem Färben komplett ignoriert habe.
Tatsächlich habe ich die Stoffe nur
kurz in einem klaren Wasser stehen lassen und anschließend das
aufgenommene Wasser versucht aus zu wringen. Besonders deutlich kann
man die fleckige Färbung auf dem Recycling-Stoff sehen.
Damit bin ich aber voll auf
einverstanden, der Stoff sollte einen ausgebleichtes, gebrauchtes
Aussehen erhalten.
Der Tupfenstoff ist richtig dunkel
geworden und hat das gewünscht gleichmäßige Muster.
Auf dem Bild unten kann man am oberen
Bildrand die Stoffrückseite sehen, die mir ebenso gut gefällt wie
die Vorderseite, zu sehen am unteren Bildrand.
Aus dem selben Farbbad kommt auch der
dritte Stoff, der im Gegensatz zu den beiden Vorgängern so gut wie
keine Farbe aufgenommen hat.
Tatsächlich ist es so wenig Farbe, das
ich überlege den Stoff nochmals zu Falten und in einer anderen Farbe
ein zweites Mal zu färben.
Mit den Stoffen bin ich eigentlich
glücklich, trotzdem werde ich so schnell wohl nicht wieder in
Versuchung kommen ein Farbbad an zu setzen, denn im Winter (und im
Augenblick fühlt sich dieser Herbst wie ein nasser Winter an) macht
das Färben keinen richtigen Spaß. Im Wäschekeller ist es um diese
Jahreszeit einfach nur ungemütlich und eiskaltes Wasser zum
Ausspülen der Farbe lässt die eigene Kerntemperatur rapide sinken,
die Stoffe trocknen ewig nicht und der Haufen Handwäsche blickt
einen vorwurfsvoll und vernachlässigt an. Da warte ich mit dem
nächsten Färben lieber wieder auf Sonne und Balkonwetter.
Aber bis dahin kann ich mir die Zeit ja
auch mit dem vernähen der Stoffe vertreiben. Zuerst bin ich aber
jetzt wieder zurück zum Creadienstag
unterwegs, mal sehen was die anderen Teilnehmer in dieser Woche so
angestellt haben.
Bis bald
Gruß
Sophie
Liebe Sophie,
AntwortenLöschenmir gefallen Stoff Nr. 2 und 3 sehr gut. Bisher habe ich immer nur Wolle gefärbt...
Viele liebe Grüße
Ursula