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Sonntag, 26. Juni 2016

Let's Rock - Sommer-Rock-Sew-Along Teil 4

Finaltag, beim SewAlong von Meike und Lucy vom MeMadeMittwoch-Team. Vier Wochen für den perfekten Sommerrock sind so schnell vorbei gegangen und nun ist der Tag gekommen an dem sich zeigen wird ob meine erste Teilnahme an einem SewAlong als erfolgreich oder als misslungen bewertet werden kann.

Aber bevor ich zum Ergebnis komme, lasst mich noch schnell ein dickes DANKESCHÖN an alle sagen, die in den letzten Wochen so zahlreich mitgelesen und kommentiert haben. Vielen Dank für eure Unterstützung in Klicks und Worten und besonders auch Danke für eure viele inspirierende Beiträge zum SewAlong.
 



Nun aber ans Eingemachte, in der vergangenen Woche habe ich euch ja stolz meine Bogenkante mit Paspel zeigen können, bin aber die Detailbilder von Verschluss und Bund schuldig geblieben. Deshalb hier die Aufnahmen.






Der rote Reißverschluss ist hinter der Bogenkante versteckt und endet vor dem Bund, welcher über der Reißverschlussnaht einfach überlappt und mit rückseitigen Hacken und Ösenverschluss zusammengehalten wird. Schön sind Hacken und Öse nicht befestigt, dafür aber nach dem zweiten Versuch sicher verankert.

Den Bund habe ich übrigens zuerst rechts auf rechts von außen festgenäht, dann nach innen gewendet und zuerst mit der Hand angenäht, erst später kam mir die Idee den Bund mit einer nochmals, von außen und oberhalb der Ansatznahnt, mit einer Ziernaht ab zu steppen.

Die Innenseite des Bunds ist im Übrigen wieder aus weißer Ditte gemacht, da ich nicht genügend Reststoff mit Schiffchen-Motiv zur Verfügung hatte.






Die Kompromissknöpfe sind zum Teil nur auf die Blende genäht, die unteren Knöpfe sind zusätzlich auch durch den eigentlichen Rockteil verankert. So dass die Blende stabilisiert wird und nicht unkontrolliert aufklappen kann.

An der Übergangstelle zwischen Bogenkante und Saum gibt es wegen der vielen Stoffschichten einen kleinen Versatz des Paspelbands, der aber zum Glück beim Tragen des Rocks kaum auffällt.



Nachdem der Rock dann also „endlich“ fertig war, wollte ich schnell ein paar Aufnahmen für den Blogpost machen, bevor die Sonne sich wieder hinter den Wolken verstecken und damit meine einzige gute Beleuchtungsquelle verschwinden würde. Beim Umziehen ist mir dann die kleine Katastrophe aufgefallen. Aber erst mal ein Paar der Bilder:





Und jetzt die Gegenüberstellung:





Hat schon jemand gesehen wo der Unterschied ist. Nicht nur das Licht isst bei der zweiten Aufnahme deutlich besser, der Roch sitzt auf einmal auch da wo er eigentlich hin soll, auf Taillenhöhe.





Was hab ich falsch gemacht? Ich hab doch extra den Futterrock probehalber angezogen, wo kommen die Überflüssigen Zentimeter in der Taillenweite her? Meine Berechnungen hatte ich doch zwei mal überprüft und um ungewolltes Dehnen der Rockkante zu verhindern hatte ich bei beiden Stoffen eine Heftnaht gesetzt, warum passte der Rock trotzdem nicht wie vorgesehen?



Später ging ich all meine Arbeitsschritte noch einmal im Kopf durch, ich wollte einfach wissen, wo ich einen Fehler gemacht hatte. Meine Berechnungen stimmten immer noch, mein Schnittmuster war entsprechend gezeichnet, meine Nahtzugaben waren in Ordnung und dann traf es mich wie ein Blitz. Ich hatte die Knopflochbende nicht separat zugeschnitten sondern ans Schnittteil angesetzt. Da ich zuerst vorgehabt hatte den Reißverschluss in eine andere Naht zu verlegen, mich dann aber umentschieden hatte, weil die Blende eine Funktion haben sollte. Auf halber Strecke habe ich dan die zusätzliche Weite der Rockbahnen schlicht vergessen. Sagen wir es gemeinsam: ANFÄNGERFEHLER Memo an Mich: Design-Ideen erst zu ende denken, dann konsequent umsetzen und nicht mittendrin vom Plan abweichen.



Die wahrscheinlich wichtigste Frage „Wie bekomme ich dieses Problem jetzt noch gelöst?“ stand immer noch im Raum. Außerdem hoffte ich auf eine möglich schmerzfreie und schnelle Lösung, vielleicht mit einem Zaubertrick?



Der erste Lösungsansatz, Fehler verstecken und vertuschen. Das ging am Schnellsten indem ich mir ein dunkles T-Shirt schnappte, es über den Rockbund Fallen lies und einfach ein bisschen weiter vor der Kamera posierte und meine Stimmung durch drehen und wirbeln des Rocks wieder anhob.






So sollte der Rock aber nicht bleiben. Zwar kann ich ihn tragen und in aller Regel trage ich meine Tops und Oberteile über Röcken und Hosen – das ist so ein Generationen-Ding glaube ich – aber damit war ich einfach nicht zufrieden.

Nach ein bisschen Überlegen stand fest, ich würde einen neuen Bund nähen und den Rock in der Taillenweite einhalten/ reduzieren müssen. Um das gewünschte Ergebnis vorab zu visualisieren habe ich mir einfach den roten Stoffrest vom Paspelband geschnappt und mit Klammern und Nadeln den Rock in der Taille festgesteckt. Das sah dann so aus:






Ich hatte nun zwar einen Plan, aber nicht mehr den rechten Antrieb ihn gleich um zu setzten. Dafür war der Ärger über die eigene Schusseligkeit und die unnötige Mehrarbeit, die dadurch entstanden war, noch zu groß.

Um mich ein bisschen aufzubauen fasste ich den Entschluss, erst einmal etwas anderes zu machen und mich am nächsten Tag wieder mit dem Teller-Rock zu beschäftigen.



Und so ist es dazu gekommen, dass ich euch heute einen zweiten Rock präsentieren kann.

Weil dieser Blogpost aber jetzt schon epische Ausmaße angenommen hat, verlinke ich euch an dieser Stelle einfach zum zweiten Teilmeines SewAlong-Finales. Dort kann man alles über das Moral-Aufbau-Projekt: zweiter Rock lesen.



Nachdem mein Aufbau-Projekt genäht war, kam auch die Motivation zurück, den Teller-Rock in Angriff zu nehmen.

Als Erstes hab ich den Bund abgetrennt und dann wieder eine Heftnaht in die Taille gesetzt. Als Nächstes habe ich überlegt wie ich am Besten die Mehrweite reduziere, das einfache Einreihen hat mir optisch nicht zugesagt, also habe ich im Bereich des Rückens ein paar Falten eingelegt und geheftet. Mein Hohlkreuz sorgt zwar dafür dass die Rückseite des Rocks Ähnlichkeit mit einem Entenschwänzchen bekommt, aber wenn ich ein Oberteil über dem Rockbund trage, dann sollte die Notlösung nicht mehr auffallen.





Dann ging es daran, den Bund wieder an den Rock zu nähen, die Ziernaht habe ich mir dieses Mal gespart (vielleicht hole ich das aber noch nach). Beim Befestigen von Hacken und Öse hab ich dann ein bisschen ungenau gearbeitet, was man auf den Bildern unten erkennen kann. Aber ich wollte einfach endlich fertig werden. Bei Gelegenheit wird der Hacken an die richtige Stelle versetzt und dann sollte man auch keinen Übergang der Bund-Enden erkennen können.





Leider war die Sonne zum Zeitpunkt der Foto noaufnahmen schon längst verschwunden und hat sich seither nicht wieder blicken lassen (Bodennebel wie in London und dahinter grauer Himmel) und, deshalb sind alle meine Final-Aufnahmen bei künstlichem Licht gemacht. Und die Tatsache, dass ich es nicht mehr geschafft habe den Rock noch mal zu Bügeln, sollte Indiz genug sein um darauf schließen zu können wie sehr ich einfach fertig werden wollte um endlich in mein Bett zu fallen.
Sollte sich der Sommer noch mal in meine Ecke der Welt verirren, dann reiche ich bessere Tragebilder nach und verlinke sie hier.




Aber, ich habe es geschafft und in meinen Augen kann ich als Ergebnis festhalten: erfolgreich.

Denn ich hab es nicht nur geschafft an allen Treffen zu bloggen, sondern habe immer etwas Neues zeigen können und am heutigen Finaltag kann ich sogar zwei fertige Röcke präsentieren.

Ich bin ein bisschen stolz auf mich.



Hier noch mal zum Vergleich, das Inspiration-Bild und mein fertiger Rock:


 
Quelle:  http://www.modcloth.com/shop/skirts/jitterbug-reiteration-skirt-in-navy



Mein Fazit zum Sommer-Rock-Sew-Along ist durchweg positiv, ich bin froh daran teilgenommen zu haben. So viel Inspiration, so liebe Tipps und Kommentare und das tolle Erfolgsgefühl es geschafft zu haben, das Alles hätte ich nicht erahnen können. Natürlich gab es nicht nur Hochgefühle beim Entstehungsprozess und an einer Stelle sah es so aus als ob ich das Handtuch werfen würde, aber die Tatsache das ich da nicht allein durch musste und das ich mit allen Teilnehmern ein Ziel verfolgte habe, hat mir geholfen durch zu halten.

Außerdem hab ich eine Menge neue Dinge gelernt, nicht nur bei meinen Nähversuchen, sondern auch durch das Mitlesen bei euch Anderen. Auch übers Bloggen habe ich neue Erkenntnisse gewonnen. Beispielsweise mein mangelhaftes Organisationsvermögen im Bezug auf Prozess- und Tragebilder oder die Tatsache, dass ich mich nicht kurz fassen kann. (Glückwunsch an Alle, die bis hier hin durchgehalten und mitgelesen haben.)



So und nun gehe ich schauen, was all die anderen SewAlong-Teilnehmer so schönes präsentieren und hole mir Anregungen für mein nächstes Nähprojekt.



Gruß

Sophie

11 Kommentare:

  1. Trotz aller Widrigkeiten ist es ein wirklich wunderschöner Rock geworden und super Troubleshooting! Ich finde sogar, dass er mit dem roten Bund peppiger aussieht.

    P.S. Ich finde kurzfassen wird überbewertet ;), ich kann's nämlich auch nicht und finde es immer schöner, wenn man - so wie bei dir - noch etwas über die Entstehungsgeschichte und Nähprozess lesen kann als wenn man einfach nur eine Bilderflut ohne Text vor den Latz geknallt bekommt.

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  2. Also ich bin begeistert!!!! Durch Fehler passieren doch immer wieder Sachen, die zu einem guten Ende führen. Ich finde den Rock mit dem roten Bund nämlich noch ein bisschen toller!!!
    Begeistert bin ich von dem Stoff (!!!!) und der tollen runden Paspelkante. Da ist dir echt ein super Sommerrock gelungen:o)
    Und jetzt schau ich noch schnell den zweiten an:o)
    Lg Kirsten

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  3. Hallo,
    also, ich finde deinen Rock einfach wunderschön! Auch wenn er einiges an Nerven und Arbeit gekostet hat. Um so lieber wirst du ihn dann wohl auch tragen. Toll!
    LG
    Bitja

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  4. Wie ärgerlich, wenn man bei einem so aufwendigen Teil einen Denkfehler macht. Ich finde aber, du hast das Teil gut gerettet!
    LG Monika

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  5. Die Bogenkante ist wunderschön geworden und ich bin wirklich froh, dass du durchgehalten hast. Es ist so ärgerlich, wenn ein Denkfehler ein Teil zum UFO macht. Aber toll gerettet. Du kannst wirklich stolz auf dich sein. Viel Spaß mit dem schönen Rock!

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  6. Eine schöne Idee mit der Bogenkante. Muss ich mir merken und auch mal probieren :)

    Schön, das du den Rock noch gerettet hast und viel Spaß damit.

    LG Anja

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  7. So schön geworden! Und manchmal ist man eben so selbstsicher, dass einen dumme Fehler wieder auf den Erdboden zurückholen müssen...

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  8. Bin begeistert von Deinem schönen Rock. Ganz besonders schön ist die Bogenkante seitlich !!Liebe Grüße von Carmen

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  9. Toll, dass Du dran geblieben bist. Vollkommen richtig zwischendurch einen schnellen Erfolg einzuschieben. Ist ein toller Sommerrock geworden. Sehr hübsch mit der Bogenkante. LG Griselda K

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  10. Dein Rock ist wunderschön! Stoff, Paspel, Schnitt und Bogenkante - gefällt mir sehr! Du solltest Dir den gleichen in vielen anderen Farben machen - steht Dir sehr gut.
    LG
    Martina

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  11. Wow! Du hast deinen Rock trotz Probleme noch ganz schön hinbekommen! Ein sehr hübsches Unikat ist dein Rock!!!! Der Stoff so sommerlich, die Details einfach zauberhaft schön!!! Viel Spaß beim Tragen!
    LG Stefi

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