Was tun? Denn Irgendwas nähen wollte
ich ja doch. Vielleicht was Kleines, das schnell und einfach genäht
ist und mich in die richtige Stimmung bringt, um doch noch an etwas
geplantem zu nähen?
Also hab ich meine
Schnittmustersammlung nach einfachen Projekten durchsucht, meine
Stoffkiste durchstöbert und mich dafür entschieden ein Kinderkleid
zu nähen.
Und mein Plan zur Selbstüberlistung
ist teilweise sogar aufgegangen, die Lust am Nähen kam zurück, nur
nicht am Nähen meiner Projektliste. Stattdessen habe ich jetzt zwei
Kinderkleider, für die ich eigentlich keine Verwendung habe. Nun ja,
wenigstens war es doch noch ein produktives Wochenende.
Nun aber zu den Kleidchen ein Paar
Bilder und Informationen:
Beim ersten Kleid handelt es sich um
ein Kindermodell aus der Burda style vom April 2011, für mich hat es
aber einen Sixties Vibe und
durch den verwendeten Baumwollstoff auch ein bisschen was von
Trachtenmode. In meiner Vorstellung sehe ich es an einem kleinen
Mädchen mit Flechtfrisur, weißer Baumwollstrumpfhose und passenden
Lackschuhen.
Versäubert
habe ich den Halsausschnitt mit einer Blende, Armausschnitt und Saum
sind mit weißem Schrägband eingefasst, weil ich nicht mehr genug
Stoff übrig hatte. Unüberlegt habe ich zu weißem Schrägband
gegriffen, keine so gute Idee, musste ich dann beim Umnähen
feststellen, nun kann man innen den blauen Blindstichfaden sehen, was
ziemlich hässlich aussieht. Da hätte ich mir dann eigentlich auch
die Arbeit mit den französischen Seitennähten sparen können.
Der
Blümchenstoff ist bedruckte Baumwolle, die auch nach mehrmaliger
Wäsche immer noch Farbe blutet.
Die
Knopfleiste im Rücken des Kleides ist zwar voll Funktionsfähig,
aber nicht gerade ansehnlich geworden. Die Knöpfe sind süß und
bilde einen schönen Kontrast zum kräftigen Blau, aber die
Knopflöcher darf man sich nur von Weitem ansehen. (Ich bin jedoch
entschlossen nicht auf zu geben, irgendwann werde ich auch mal ein
schönes Knopfloch nähen, irgendwann.)
Kleid
Nummer 2 ist auch ein Baumwollkleid, das sich gerade so noch aus
einem Reststück Stoff nähen lies, inklusive Schrägstreifen für
Ärmelausschnitte und angeschnittener Blende für den Halsausschnitt.
Der Saum des Rockteils ist nur um-kettelt, gewendet und schmal kantig
abgesteppt.
Das
Oberteil hat auf Vorder- und Rückseite Prinzessnähte und die Träger
sind so angenäht, dass man sie bei Bedarf einfach verlängern kann,
indem man die großzügige Nahtzugabe etwas auslässt. Einen
Verschluss hab ich mir bei dieser Variante gespart, da man das
Kleidchen auch problemlos über den Kopf anziehen kann.
Auch
bei diesem Kleid hab ich einen Schnitt aus der Burda verwendet,
genauer aus dem Burda Nähjournal vom Mai 2005. Den passenden
Unterrock habe ich nicht genäht, da das Kleidchen dank der großen
Rockfalten wohl auch so ganz schön schwingt. Beim Entchen-Motiv hab
ich nur darauf geachtet, dass die Entenfamilie bei Vorder- und
Rückenteil zentriert ist, beim Faltenrock war dann aber keine
Mustersymmetrie mehr zu erzielen.
Im
Ganzen bin ich recht zufrieden mit den Kleidchen, auch wenn ich sie
jetzt erst mal ganz hinten im Schrank unterbringen muss, weil ich
keine Verwendung für sie habe.
Wem
das bekannt vorkommt, aus meinem letzten Näh-Post Klavier-Rock
- oder von den eigenen
Näherfahrungen - dem sei gesagt, es handelt sich hierbei um ein
häufig wiederkehrendes Element in meinen Näharbeiten.
Die
Reaktionen meiner drei Personen Testgruppe
waren im übrigen ziemlich homogen und nicht unbedingt so wie
erwartet. Die Reaktionen meiner ...
Besseren Hälfte: Schatz,
… willst du mir damit etwas … etwas bestimmtes sagen?
Mutti: Mäuschen,
hast du mir etwas zu sagen?
Freundin: Sag
jetzt bitte nicht, was ich denke, dass du mir damit sagen willst!
Fazit:
Ich liebe meine Testgruppe, aber ich nähe in Zukunft wohl erst mal
keine Kinderbekleidung mehr.
Zurück
zum Creadienstag,
Bis Bald!
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