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Dienstag, 17. Mai 2016

Kinderkleider Duo

Da hätte ich dieses Wochenende so schön Zeit gehabt, all die Näh-Projekte in Angriff zu nehmen, die schon seit Wochen (in manchen Fällen noch länger) auf dem Arbeitstisch liegen, aber mir fehlte die Motivation. Kennt das sonst noch jemand? Man hat geplant und eingekauft und auch mal ausreichend Zeit, um sich einem lang ersehnten Projekt zu widmen, nur um fest zu stellen, dass man im Augenblick gar nicht daran arbeiten möchte. Mir passiert das gelegentlich, so wie an diesem Wochenende. Leider hat es auch keinen Sinn, wenn ich mich dazu überrede doch an dem Projekt zu arbeiten, weil das Meistens damit endet, dass ich schludrige Arbeiten wieder auftrennen muss, den Stoff versehentlich falsch zugeschnitten habe oder ich mehr Zeit mit dem säubern der Nähmaschine und der Um-Organisierung meines Nähkästchens vertrödele.

Was tun? Denn Irgendwas nähen wollte ich ja doch. Vielleicht was Kleines, das schnell und einfach genäht ist und mich in die richtige Stimmung bringt, um doch noch an etwas geplantem zu nähen?
Also hab ich meine Schnittmustersammlung nach einfachen Projekten durchsucht, meine Stoffkiste durchstöbert und mich dafür entschieden ein Kinderkleid zu nähen.
Und mein Plan zur Selbstüberlistung ist teilweise sogar aufgegangen, die Lust am Nähen kam zurück, nur nicht am Nähen meiner Projektliste. Stattdessen habe ich jetzt zwei Kinderkleider, für die ich eigentlich keine Verwendung habe. Nun ja, wenigstens war es doch noch ein produktives Wochenende.
Nun aber zu den Kleidchen ein Paar Bilder und Informationen:


Beim ersten Kleid handelt es sich um ein Kindermodell aus der Burda style vom April 2011, für mich hat es aber einen Sixties Vibe und durch den verwendeten Baumwollstoff auch ein bisschen was von Trachtenmode. In meiner Vorstellung sehe ich es an einem kleinen Mädchen mit Flechtfrisur, weißer Baumwollstrumpfhose und passenden Lackschuhen.


Versäubert habe ich den Halsausschnitt mit einer Blende, Armausschnitt und Saum sind mit weißem Schrägband eingefasst, weil ich nicht mehr genug Stoff übrig hatte. Unüberlegt habe ich zu weißem Schrägband gegriffen, keine so gute Idee, musste ich dann beim Umnähen feststellen, nun kann man innen den blauen Blindstichfaden sehen, was ziemlich hässlich aussieht. Da hätte ich mir dann eigentlich auch die Arbeit mit den französischen Seitennähten sparen können.
Der Blümchenstoff ist bedruckte Baumwolle, die auch nach mehrmaliger Wäsche immer noch Farbe blutet.


Die Knopfleiste im Rücken des Kleides ist zwar voll Funktionsfähig, aber nicht gerade ansehnlich geworden. Die Knöpfe sind süß und bilde einen schönen Kontrast zum kräftigen Blau, aber die Knopflöcher darf man sich nur von Weitem ansehen. (Ich bin jedoch entschlossen nicht auf zu geben, irgendwann werde ich auch mal ein schönes Knopfloch nähen, irgendwann.)


Kleid Nummer 2 ist auch ein Baumwollkleid, das sich gerade so noch aus einem Reststück Stoff nähen lies, inklusive Schrägstreifen für Ärmelausschnitte und angeschnittener Blende für den Halsausschnitt. Der Saum des Rockteils ist nur um-kettelt, gewendet und schmal kantig abgesteppt.



Das Oberteil hat auf Vorder- und Rückseite Prinzessnähte und die Träger sind so angenäht, dass man sie bei Bedarf einfach verlängern kann, indem man die großzügige Nahtzugabe etwas auslässt. Einen Verschluss hab ich mir bei dieser Variante gespart, da man das Kleidchen auch problemlos über den Kopf anziehen kann.


Auch bei diesem Kleid hab ich einen Schnitt aus der Burda verwendet, genauer aus dem Burda Nähjournal vom Mai 2005. Den passenden Unterrock habe ich nicht genäht, da das Kleidchen dank der großen Rockfalten wohl auch so ganz schön schwingt. Beim Entchen-Motiv hab ich nur darauf geachtet, dass die Entenfamilie bei Vorder- und Rückenteil zentriert ist, beim Faltenrock war dann aber keine Mustersymmetrie mehr zu erzielen.


Im Ganzen bin ich recht zufrieden mit den Kleidchen, auch wenn ich sie jetzt erst mal ganz hinten im Schrank unterbringen muss, weil ich keine Verwendung für sie habe.
Wem das bekannt vorkommt, aus meinem letzten Näh-Post Klavier-Rock - oder von den eigenen Näherfahrungen - dem sei gesagt, es handelt sich hierbei um ein häufig wiederkehrendes Element in meinen Näharbeiten.

Die Reaktionen meiner drei Personen Testgruppe waren im übrigen ziemlich homogen und nicht unbedingt so wie erwartet. Die Reaktionen meiner ...

Besseren Hälfte:   Schatz, … willst du mir damit etwas … etwas bestimmtes sagen?
Mutti:   Mäuschen, hast du mir etwas zu sagen?

Freundin:   Sag jetzt bitte nicht, was ich denke, dass du mir damit sagen willst!

Fazit: Ich liebe meine Testgruppe, aber ich nähe in Zukunft wohl erst mal keine Kinderbekleidung mehr.

Zurück zum Creadienstag,

Bis Bald!

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