Seit Ende Juli nähe ich immer wieder
Projekte aus dem Buch „Chapeau – 25 Nähprojekte für Hüte,
Mützen, Kopfschmuck und mehr (Edition, Michael Fischer)“, mit dem
Ziel wenigstens die Hälfte der Modelle zu nähen. In dieser Woche
habe ich mich mangels Zeit und akuter Stoffknappheit für ein simples
Recycling-Projekt entschieden.
Der Sonnenschild (ja, so heißt diese
Art der Kopfbedeckung tatsächlich, auch wenn ich da SiFi im Kopf
habe) besteht aus einem alten Hemdstoff, Einlage und Bügelvlies.
Bei einer der letzten Einkaufstouren
bin ich im Bekleidungsgeschäft an den Accessoires vorbei gelaufen
und einer Baseball-Kappe begegnet, die ein fast identisches
Streifenmuster hatte. Schnell war ein Erinnerungsbild geknipst, damit
mir die Idee nicht abhanden kommt. Gestern dann hab ich das Hemd aus
meiner Recycling-Kiste hervorgesucht und die Schnittteile
zugeschnitten. Dabei musste ich ein bisschen schummeln, um die Länge
der Bindebänder zu erreichen musste ich für Vorder- und Rückseite
je zwei Hemdstreifen zusammenfügen. Da hieß es ganz genau arbeiten,
damit die feinen blauen und weißen Streifen auch exakt aufeinander
treffen.
Während die Bindebänder nur durch
eine zusätzliche Lage weißen Baumwollstoff verstärkt sind, haben
beide Seiten des Schirms eine kräftige Bügelvliesauflage. Auch beim
Zusammensetzen des Schirms hab ich mich um Genauigkeit bemüht.
Nachdem die Anleitung meiner Meinung
nach sehr viel komplizierteres Verfahren vorschlägt, habe ich Band
und Schirm einfach nach meiner mehr oder weniger bewehrten „Frei
Schnauze“- Methode vernäht. Dazu habe ich das Band bis auf eine
Wendeöffnung (groß genug für den Schirm) geschlossen, das Band auf
rechst gewendet und gebügelt. Den Schirm hab ich anschließend
rechts auf rechts an den oberen, offenen Bandteil genäht, die Naht
sollte dabei knapp über der gebügelten Wendekante angesetzt werden.
Dann den Schirm nach vorne drehen, so dass die Nahtzugabe von Schirm
und Bandkante im Band verschwinden. Zum Schluss die untere Bandseite
wieder entlang der gebügelten Wendekante einschlagen, alle drei
Lagen zusammenstecken von oben knappkantig absteppen – fertig. Es
geht auch ganz anders und noch einfacher, aber zielführend war auch
meine Methode.
Weil ich die Stückelnaht der
Bindebänder in die Mitte der Kappe gelegt habe, ist das Bindeband an
den beiden Seiten unterschiedlich lang, was nach dem Zusammenknoten
im Nacken nicht mehr auffällt.
Beim Tragen ist mir schon aufgefallen,
dass der Schirm zu weit in mein Blickfeld ragt. Wahrscheinlich ist
das individuell unterschiedlich, da die Kopfform und die Art wie und
wo der Sonnenschild gebunden wird Einfluss nehmen auf den Sitz des
Schilds. Beim nächsten Modell werde ich die Schildform ein bisschen
verkleinern und auch die Breite des Bindebands reduzieren, damit die
Proportionen besser zu meiner Kopfform passen.
Die Kappe gefällt mir besser als ich
es zunächst erwartet hatte. Schön finde ich hierbei die
Schlichtheit der Kopfbedeckung, deshalb habe ich auch darauf
verzichtet den Sonnenhut mit der Knopfleiste des alten Hemdes oder
andere Zierrat zu schmücken. Hoffentlich bekommen wir noch ein paar
sonnige Tage, damit der Sonnenschild ein paar mal getragen werden
kann bevor er zum Überwintern in den Schrank kommt.
Das war es von mir für diese Woche,
hier geht es zurück zum Creadienstag und den tollen Beiträgen
der andern Teilnehmer.
Bis bald!
Gruß
Sophie