Im Moment versuche ich mich daran das
passende Schnittmuster für eine Kuchentasche zu nähen. Eine
Bekannte hat mich neulich angesprochen und gefragt, ob ich eine
Tart-Tasche für sie nähen könnte. Nachdem ich das große
Fragezeichen über meinem Kopf dank kurzer Erläuterung und
anschließender Internetsuche los war, stand schnell fest. Es gibt
mehr als nur einen Weg eine Katze zu häuten eine
Kuchentasche zu nähen. Die Idee einer Tragetasche für Kuchen,
Torten, Tarts, Aufläufe oder andere vergleichbare Lebensmittel ist
nicht unbedingt neu ein der DIY-Welt und für unterschiedliche
Anforderungen gibt es eben eine Menge Lösungen. Welche ist bezogen
auf meine Anforderungen die Beste? Der sicherste Weg es heraus zu
finden, ein paar der Modelle unter die Lupe nehmen und Probearbeiten
nähen.
Da ich von meiner Bekannten nach einer
Tart-Tasche gefragt wurde, war diese Kuchentasche mein Ausgangspunkt.
Also schnell Googel gefragt, Bilder studiert, Anleitungen gesucht und
Material besorgt.
Nach nicht mal zwei Stunden hatte ich
eine genau nach Anleitung gefertigte Tarttasche in den Händen.
Leider kann ich euch keine Bilder davon zeigen, denn das entstandene
Desaster wurde quasi unmittelbar nach Fertigstellung wieder
aufgetrennt. Vielleicht war meine Stoffwahl nicht ideal für das
Projekt oder ich habe etwas beim Umsetzen der Anleitung fundamental
falsch verstanden, sicher ist aber Schnittmuster und Anleitung haben
in meinem Fall schlicht nicht funktioniert und das Probetäschchen
hat es nicht mal zu einer Testbefüllung geschafft.
Ich brauchte dringend einen neuen
Ansatz, ein neues Modell und eine bessere Stoffwahl. Also noch mal
ran an den PC, Google fragen, Bilder unter die Lupe nehmen und nach
Anleitungen suchen. Mein Auge fiel auf eine runde Kuchentasche, die
als Tragetasche für geschlossene Tortenbehälter konzipiert waren.
Nicht genau das was ich mir vorgestellt hatte, aber ausbaufähig.
Kurze Zeit später entdeckte ich dann eine ähnliche Version mit, die
sich durch ein Zugbandverschluss über dem Tortenbehälter
verschließen ließ, leider ohne Anleitung oder auch nur
Größenangaben. Nun gut, musste ich mir eben meine eigenen Größen
erarbeiten und eine Idee einfallen lassen, wie ich die runde
Außenwand der Tasche versteifen könnte.
Erst spielte ich mit dem Gedanken ein
kleineres Probemodell zu nähen, aber dann kam alles anders. Ich bin
ein großer Hut-Fan, ich trage sie zu selten und habe zu viele,
weshalb ich ein Paar von ihnen in einfache Plastiktüten verpackt auf
dem Schrank im Nähzimmer verwahre. Mein Blick schweift in Gedanken
um Taschendimensionen und Probenäharbeiten versunken durch den Raum
und beim Anblick der Hüte macht es Klick. Eine Hutschachtel ist
nicht selten rund und wenn die Tasche doch nicht stabil genug wird,
fällt ein misslungenes Nähprojekt versteckt auf dem Schrank nicht
weiter auf.
Den Entschluss gefasst ging es nun
wieder an die Arbeit. Bilder vom Entstehungsprozess hab ich auch
dieses Mal keine geschossen, aber ich kann euch ein Ergebnis
präsentieren.
Verarbeitet habe ich die Sibori-Ditteaus meinem letzten Ablenkungs-Blogpost. Zur Versteifung hab ich
im Boden und der Außenwand der Tasche habe ich Bodenwischtücher
verwendet, das Futter und auch das Zugband des Verschlusses sind
ebenfalls aus der Ditte, so das am Ende nichts mehr von dem Stück
Stoff übrig war. Auf Trageschlaufen/-bänder habe ich nicht nur aus
Stoffknappheit verzichtet, sondern auch weil diese Hutschachteln
nicht als Reisegepäck funktionieren, sondern nur als Staubschutz
fungieren, sollen. Was zweifellos funktionieren könnte, hätte ich
nicht ein paar Zentimeter zu wenig Stoff gehabt. Der Zugverschluss
lässt sich nicht vollständig schließen, was ein bisschen ärgerlich
ist.
Die Tasche ist in jedem Fall standfest
genug um sich selbst aufrecht zu halten, aber nicht stabil genug um
einen Kuchen oder ähnlich schweres darin zu transportieren. An ein
Stapeln dieser Taschen ist leider auch nicht zu denken, aber diese
Version ist zumindest hoch genug um zwei ineinander gestapelte Hüte
zu fassen. (In noch ferner Zukunft plane ich also schon weitere
Huttaschen, um auch die anderen Hüte aus ihren Plastiktüten zu
befreien.)
Ich konnte also auch bei Versuch Nummer
Zwei ein bisschen was lernen, bin meinem Ziel, einer funktionsfähigen
Kuchentasche, aber nicht wesentlich näher gekommen. Aber keine
Sorge, zwei weitere Varianten habe sind noch zu recherchieren und
nähen. Davon berichte ich aber zu anderer Gelegenheit. Bis Dahin.
Jetzt aber erst mal zurück zum Creadienstag.
Gruß
Sophie
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