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Dienstag, 23. August 2016

Kopfsache - selbstgenähte Hüte und Mützen Teil 04


Heute zeig ich euch meine Version des Modells „Feingemachter Fischerhut“ aus „Chapeau - 25 Nähprojekte für Hüte, Mützen, Kopfschmuck und mehr“und damit den ersten Damenhut, den ich je genäht habe.




Nicht nur, dass ich diese Woche ein Damenmodell genäht habe, auch sonst ist Nichts so wie in den Wochen zuvor. Ich habe zum ersten Mal im Verlauf des Hut-Projekts keinen Flanell-Stoff verarbeitet, keine Bügeleinlage benutzt und die Nähanleitung zum Modell fast vollständig ignoriert. Aber schön der Reihe nach.



Das Schnittmuster selbst ist unverändert, zugeschnitten habe ich zwei Mischgewebestoffe, einmal blau /weißer Webstoff und ein bunt bedruckter Deko-Stoff von Ikea, und als Einlage zum polstern und verstärken aus synthetischem Vlies (dabei handelt es sich um die kostengünstige Variante, auch bekannt als Spültuch - natürlich unbenutzt).




Vom Nähprozess selbst habe ich dieses Mal keine Bilder zu zeigen, die Lichtverhältnisse waren einfach zu schlecht, um aussagekräftige Bilder zu machen. Besonders schön sah der Hut in rohem Zustand sowieso nicht aus, da ich zügig und nicht sonderlich sauber gearbeitet habe, um das Projekt rechtzeitig fertig zu nähen. Rechtzeitig deshalb, weil ich den Hut zu einem bestimmten Anlass tragen wollte, was mir ganz knapp tatsächlich noch gelungen ist.




Wie man vielleicht erkennen kann ist der Hut zu groß für meinen Modell-Kopf und nicht mehr ganz glatt gepresst, die Bilder sind nach dem ersten Mal Hut ausführen entstanden.



In den Detail-Aufnahmen kann man sehen welche Änderungen ich gegenüber der Anleitung vorgenommen habe. Anstatt nur die Hutkrempe ab zu steppen, habe ich das gleiche auch am oberen und unteren Rand des Kronenteils getan, so konnte ich die Nahtzugabe mit heften und mehr Stabilität in der Krone erzielen. Außerdem habe ich zusätzliche Nähte durch Krone und Oberteil des Huts genäht, um Außenstoff und Vlies zusätzlich zu verbinden.





Weil ich nicht sonderlich akkurat beim Absteppen war, stand schnell fest, das ich ein separates Hutband nähen würde, um die schlimmsten Unregelmäßigkeiten zu verdecken. Dazu habe ich dann aus dem Rest des Blümchenstoff ein, zu beiden kurzen Seiten hin abgeschrägtes, Band genäht, das ich schlicht um den Hut herumgewickelt und mir einem Doppelknoten geschlossen habe. Bei Bedarf kann ich das Hutband einfach wechseln oder den Hut anderweitig dekorieren.





Das Futter ist, anders als in der Anleitung beschrieben, nachträglich von Hand eingenäht und leider kein großer Erfolg. Denn beim Einsetzen ist mir aufgefallen, das ich den Stoff wohl gedehnt haben muss, der Umfang am Kronenfuß war deutlich größer als beim Außenteil. Weil ich aber unter selbst auferlegtem Zeitdruck stand und das Futter am Ende ja eh niemand zu sehen bekommt, war schnell entschieden, dass das zu große Futter trotzdem vernäht wird. Frei nach dem Motto „was nicht passt, wird passend gemacht“ waren schnell zwei Falten eingelegt und das Futter im Hut fixiert.






Normalerweise arbeite ich sauberer und genauer, aber bei diesem Projekt war wirklich Alles einmal ganz anders als gewöhnlich. Mit dem Ergebnis kann ich ganz gut leben, sicherlich nicht eine meiner besten Arbeiten, aber definitiv tragbar. Sollte ich das Schnittmuster doch noch einmal nähen, würde ich einiges anders arbeiten und andere Materialien einsetzen.

Die Anleitung zum Schnittmuster aus dem Buch würde ich aber auch dann weiter ignorieren. Was nicht etwa daran liegt, dass man dazu angeleitet wird einen Hemd zu recyclen, das mache ich schließlich sonst ohne Anleitung, sondern an der umständlichen und teilweise irreführenden Beschreibung. Beispielsweise wird ein Schnittteil in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen unterschiedlich bezeichnet. Was in meinem Fall zu Kopfzerbrechen und der Suche nach nicht existenten Schnittelementen führte. Besonders schwierig war auch zu verstehen, welche Hemdteile wie an die Hutbasis angenäht werden sollten, um ein Hutband zu erzeugen. Eine kleine Skizze hätte wohl mehr gebracht als der schwerfällig übersetzte Text.



Der Hut findet jetzt erst mal einen Platz an der Garderobe und wird, wenn das Wetter mitspielt noch ein paar Mal ausgeführt, bevor ich die Wintersachen hervorholen muss.




Wann ich einen nächsten Hut oder eine Mütze nähe, kann ich im Augenblick noch nicht sagen. Nach vier Wochen in denen ich mich als Hutmacher versucht habe brauch ich jetzt erst mal eine kreative Pause. Auf meinem Projektplan stehen noch ein paar andere Dinge die genäht werden sollen.



Beim heutigen Creadienstag hole ich mir jetzt erst einmal Inspiration und Anregung für Neues.



Bis bald! Gruß

Sophie


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