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Dienstag, 17. Januar 2017

Kopfsache - selbstgenähte Hüte und Mützen Teil 10

Es stehen noch ein paar meiner Hutprojekte aus, aber mit dem Abschluss dieses Modells befinde ich mich so zu sagen auf der Zielgeraden.
Lange hab ich gewartet um mich mit einem oder gar beiden der im Buch „Chapeau – 25 Nähprojekte für Hüte, Mützen, Kopfschmuck und mehr (Edition, Michael Fischer)“ vorgestellten Fascinator zu beschäftigen. Das lag zum Einen daran, dass mir die beiden Modelle nicht so richtig gefallen haben und zum Anderen an den vorgeschlagenen Materialien. Also habe ich lange hin und her überlegt ob ich in besagte Materialien investieren soll und wie ich die Idee hinter den Modellen für mich umsetzten kann.
Herausgekommen ist eine Kombination der Fascinator-Modelle und eine günstigere kreative Materialzusammenstellung.


Beim ersten Modell arbeitet man mit einer Hutbasis aus Steifleinen, welche man mit dem Modestoff bezieht und durch dekorative Elemente schmückt. Für den mit Tüll bestückten Fascinator soll man eine fertige Strohbasis verwenden. Weil Steifleinen oder eine Strohbasis nicht so einfach zu bekommen sind, jedenfalls wenn man keine erheblichen Kompromisse bei Qualität und/ oder Preis machen möchte, habe ich auf einen alten Trick zurückgegriffen, den ich schon bei so manchem Kostüm-Hut für Fasching / Karneval verwendet habe.
Jedes Jahr nachdem die närrische Zeit vorbei ist, kann man günstig an Kostüme und die dazugehörigen Hüte kommen. Und genau auf diese Hüte habe ich es abgesehen, sie bestehen aus einer Art Filz der über einem Hutblock in Form gepresst wurde, das Material hat genug Steifigkeit, lässt sich leicht zuschneiden und es lässt sich eine Nähnadel durchstechen, damit ist es ideal für meine Hutbasis.



Die knallrote Basis ist aus einem Mini-Clown-Hut entstanden, der schon ein bisschen länger in der Bastelkiste liegt und auch sonst habe ich nur Restmaterialien für das gesamte Projekt verwendet so das ich nichts für den neuen Fascinator bezahlt habe.


Die Basis habe ich zunächst mit einem Futterstoff aus Acryl in dunklem glänzenden Grau bezogen, dazu habe ich den Stoff einfach um die Basis gespannt, mit ein paar Stecknadeln fest gesteckt und dann mit einem Zwirn entlang der Kante umläufig fest genäht.


Dann habe ich die Kante mit einem Band versäubert, dass ich zunächst von außen angenäht dann um die Kante geschlagen und von innen zusammen mit dem Futter vernäht habe. Vielleicht wäre es besser gewesen erst das Futter von innen zu heften und dann das Band als Saum einzusetzen. Das Futter ist ein Reststoff dem ich vier kleine Abnäher gegeben habe, damit er sich nach innen wölbt. Theoretisch ganz gut praktisch könnte die Umsetzung besser sein, aber da man den Hut ja nur selten von unten sieht, kann ich mich mit dem unebenen Bild im Futter abfinden. Als Saumkante wäre ein Schrägband oder vielleicht sogar ein Samt-Band schön gewesen, aber ich wollte ja nur Materialien aus meinem Bestand verwenden und da kam mir dieses seltsame Band gerade recht.


Nach ein bisschen ausprobieren, wie die Basis am Ende auf dem Kopf platziert werden soll, habe ich dann zunächst einen Haarkamm am Futter angenäht. Weil der Fascinator auch beim närrischen Feiern sicher auf dem Kopf bleiben soll, habe ich zusätzlich ein Hutgummi eingenäht, das man je nach Bedarf auch einfach unter der Basis verstecken kann.


So weit so gut, jetzt konnte ich endlich mit dem spaßigen Teil, der Dekoration des Fascinators, beginnen. Dazu habe ich mich am Tüll-Fascinator aus dem Buch orientiert, zwar hatte ich keinen Tüll mehr im Haus, aber noch jede Menge Deko-Organza. Der wurde erst gebügelt (unter einem Baumwolltuch), gefaltet und schließlich in Kreisform zugeschnitten. Einfach eine Kuchenteller und eine Untertasse auf den Stoff legen und vorsichtig mit dem Rollschneider rundum ausgeschneiden, schon ist die Dekoration fertig, na ja fast.


Die Kreise sind einzeln und nach belieben gefaltet und auf der Hutbasis festgesteckt. Als ich mit dem Design zufrieden war, kamen wieder Nadel und Faden zum Einsatz, mit denen ich die Organza-Elemente möglichst unsichtbar auf der Hutbasis festgenäht habe. Dabei habe ich darauf geachtet, nicht durch das Futter sondern nur durch Obermaterial und die Basis zu nähen.

 
Und dann war es vollbracht, ein neuer Mini-Hut für die Kostümkiste. Das Ergebnis ist vollkommen okay, der Fascinator ist sicherlich nicht für einen Auftritt beim Pferderennen oder in der Oper geeignet, aber genau das Richtige, um ein Kostüm zu vervollständigen oder für einen Party-Abend.



Um euch zu zeigen, was man sonst noch aus den billigen Faschings-Hüten machen kann, habe ich zwei meiner ersten Modelle herausgesucht:

Einen Pillbox-Hut in schwarz, den ich als „schwarze Witwe“ getragen habe. Der passende Trauerschleier fehlt leider schon, da ich das Material in einem anderen Projekt verarbeitet habe.


Mein erster selbstgemachter Karnevals-Hut, ein Art breites Schiffchen, das ich als Stewardess mit farblich passendem Kleid im 60er Jahre Stil getragen habe.


Jetzt widme ich mich dem Endspurt zu meinem Hut-Projekt und versuche die restlichen Modelle möglichst schnell von meiner To-Do-List streichen zu können.
Euch schicke ich aber erst einmal zurück zum Creadienstag und all den tollen Sachen die man auch in dieser Woche wieder bestaunen kann.

Bis Bald
Gruß
Sophie

1 Kommentar:

  1. Liebe Sophie,
    deinen neuen Hut finde ich klasse. Wie du den "hingezaubert" hast. Toll. Auch die Stewardess-Kopfbedeckung finde ich sehr gelungen.
    Viele liebe Grüße
    Ursula

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