Wilkommen auf Schlehenwald im neuen Jahr 2017. Gleich zu Beginn diesen Jahres soll es hier ein paar visuelle Veränderungen geben, das Blogdesign braucht dringend eine Überarbeitung. Weil es aber noch ein bisschen dauern wird bis ich mich mit Photoshop vertraut gemacht habe und einen neuen Header usw gebastelt habe, stelle ich hier erst einmal ein ganz neues Projekt vor.
Zu Beginn letzten Jahres bin ich unerwartet zu einem neuen Nähstuhl gekommen. Bis dahin hatte ich immer einen alten Bürostuhl zum Nähen benutzt, der noch aus Schulzeiten stammte und eigentlich ein bisschen zu niedrig war. Dann begegnete mir besagter neuer Nähstuhl. Wobei „neu“ ganz sicher nicht das richtige Wort ist. Der simple Holzstuhl stammt aus dem Haus meiner Großeltern und stand dort so lange ich mich zurück erinnern kann in einem Gästezimmer.
Zu Beginn letzten Jahres bin ich unerwartet zu einem neuen Nähstuhl gekommen. Bis dahin hatte ich immer einen alten Bürostuhl zum Nähen benutzt, der noch aus Schulzeiten stammte und eigentlich ein bisschen zu niedrig war. Dann begegnete mir besagter neuer Nähstuhl. Wobei „neu“ ganz sicher nicht das richtige Wort ist. Der simple Holzstuhl stammt aus dem Haus meiner Großeltern und stand dort so lange ich mich zurück erinnern kann in einem Gästezimmer.
Zunächst wollte ich mich gar nicht für
den Stuhl erwärmen, denn ehrlich gesagt, war er ziemlich herunter
gewohnt und nicht mehr besonders stabil. Auf dem Bild unten kann man
schön sehen, wie weit die Verstrebungen aus dem Leim heraus gegangen
sind.
Erst beim genaueren Betrachten fand ich
doch einen Grund dem Stuhl eine Chance zu geben und ihn vor dem
Sperrmüll zu bewahren. Unterhalb der abnehmbaren Sitzfläche, auf
der Stuhlinnenseite fanden sich gleich zwei teilweise erhaltene
Aufkleber die mein Interesse weckten. Eine der Etiketten bietet die
Information, dass der Stuhl in einer speziellen Stuhlfabrik gefertigt
worden ist und zu einer Stuhlserie gehört, die eine Auflagehöhe von
über 300 Stück hatte. Leider lässt sich nicht die genaue
Stuhlnummer feststellen, da ich nur die erste der drei Zahlen
eindeutig identifizieren kann. Auf dem zweiten Schild kann man
handschriftlich Eintragungen sehen, die ich bis auf ein Wort noch
nicht entziffern kann, vielleicht kann mir Mutti dabei noch helfen.
Der eigentliche Grund für die Rettung
des Stuhls ist aber eine Bleistifteintragung, diese lautet „Jos.
Christian“, Josef
Christian war mein Ur-Ur-Großvater mütterlicherseits und hat von
1873-1948 gelebt.
Mit dem Wissen konnte ich den Stuhl
wirklich nicht aufgeben und so wanderte er mangels Platz erst einmal
in meinen Keller. Nach ein paar Wochen im Keller bekam der Stuhl dann
aber doch etwas unerwartet einen Platz, nämlich den des alten Nähstuhls, welcher
leider beschlossen hatte noch weiter in sich zusammen zu sinken.
Eigentlich sollte der Holzstuhl
vorab aufpolieret und stabilisiert werden, aber wie das eben manchmal so
ist, habe ich die letzten zehn Monate auf einem ziemlich wackligen
und angegriffenen Stuhl von vor ca. 115 Jahren gesessen. Bequem ist er
und das Rollen des alten Bürostuhls hab ich auch nicht lange
vermisst. Ich hab sogar das Gefühl gerader zu sitzen und dadurch
länger nähen zu können.
Nun endlich ist aber doch die Zeit
gekommen, dem Stuhl ein bisschen Liebe und einen neuen Anstich zugute
kommen zu lassen. Zuvor musste das gute Stück
aber erst einmal komplett auseinander genommen werden.
Und anstatt mit Ablauger oder Abbeize die zwei
Schichten Lack zu entfernen habe ich mich dazu entschlossen den Stuhl
einfach ab zu schleifen. Natürlich habe ich die Stellen mit den
Etiketten und die Namenseintragung unberührt gelassen, unter der
Sitzfläche sieht man das sowieso nicht. Das Schleifen an sich ging
auch recht zügig, da ich einen Elektroschleifer verwendet und nur
die kleinen Ecken mit der Hand bearbeitet habe. Allerdings bedeutet
schleifen auch immer eine riesige Schweinerei, wegen des sehr feinen
Staubes. Mundschutz und Brille sind unbedingt empfehlenswert,
außerdem sollte man nach Möglichkeit im Freien arbeiten - was ich
natürlich nicht getan hab und weshalb ich zwei Tage lang putzen musste.
Der Vergleich Vorher und Nachher:
Das Ergebnis ist nicht perfekt, man
kann Farbunterschiede im Holz erkennen und an den ganz kleinen Kanten
kann man immer noch ein wenig von der alten Farbe sehen, aber der
Stuhl soll ja wieder eine dunkle Farbe bekommen, also ist das nicht
so schlimm.
Wie genau es mit dem Stuhl jetzt weiter
geht, das weiß ich noch nicht, denn erst muss noch entschieden
werden ob der Stuhl gelackt oder lasiert werden soll.
Auch hab ich mir noch nicht überlegt
was mit der Sitzfläche passieren soll, da das Holz so gebogen und
von unten auch angegriffen ist, das ich es nicht mit dem
Elektroschleifer oder einem Schleifblock bearbeiten will, aus Angst
es zu zerbrechen. Vielleicht kann ich eine neue Platte anfertigen
(lassen) oder verwende die Platte erst einmal so wie sie ist weiter.
Für Ideen und Lösungsvorschläge bin ich übrigens offen.
Ach ja, als Nähstuhl verwende ich im
Augenblick übrigens einen Küchenstuhl, den ich immer die Treppe
nach oben und wieder zurück tragen muss, ich bin also doppelt
motiviert den Nähstuhl möglichst bald wieder zusammensetzen und
nutzen zu können.
Jetzt schicke ich euch aber erst zurück
zum Creadienstag, um die Beiträge der anderen Teilnehmer zu
bestaunen.
Bis bald, Gruß
Sophie
Hallo Sophie,
AntwortenLöschenso ein besonderer Stuhl,
der hat ein 2. Leben wirklich verdient.
Die Sitzfläche würde ich schon erhalten und vielleicht eine neues Brett über die "ganze" Fläche legen und mit einem hübschen Sitzkissen beleben, wo du doch nähen kannst.
Liebe Grüße, Kerstin
Über ein Sitzkissen habe ich noch gar nicht nachgedacht, danke für guten den Hinweis.Lieben Gruß
LöschenLiebe Sophie,
AntwortenLöschenmit großem Interesse habe ich deinen Bericht gelesen. Nicht zuletzt weil ich auch drei alte Erbstücke besitze. Einen davon habe ich reparieren lassen. Also das Stuhlgeflecht. Darüber habe ich auf meinem Blog am 25.04.15 "Alter Stuhl im neuen Gewand" berichtet. Dann habe ich noch einen passenden Stuhl dazu. Der hat allerdings nur ein einfaches dünnes Brett als Sitzfläche. Gefällt mir nicht wirklich und ein schönes Kissen würde sich da ja anbieten. Aber ich konnte mich noch nicht durchringen ;-))). Ein ganz anderes Stuhl-Model fristet sein Dasein noch im Keller. Da bin ich auch noch völlig planlos. Dann habe ich versucht, die Schrift auf dem Zettel der unter deinem Stuhl klebte zu entziffern. Ich meine da steht: Scheunfeld - Rheinbaben - Nawrot/Naurot.
Vielleicht konnte ich dir da weiter helfen. Bin auf jeden Fall schon auf weitere Berichte sehr gespannt. Dein Blog-Outfit finde ich total in Ordnung. Wo kriegt man eigentlich so einen schönen Hintergrund her? Wenn ich da mal fragen darf.
Viele liebe Grüße
Ursula
Hey liebe Ursula,
Löschenich bin ganz froh, dass mein alter Nähstuhl kaputt gegangen ist und ich so in zugzwang geraten bin etwas mit dem Eerbstück an zu fangen. Ansonsten hätte der Stuhl bestimmt noch viel länger unangerührt im Keller gestanden und ich wäre nie über die Idee etwas daran zu verändern hinaus gekommen.
Das Blog-Outfit ist im wesentlichen eine Layoutvorlage die Blogger seinen Nutzern anbietet und war deshalb für einen absoluten Einsteiger eine gute Lösung. Aber ich hab mich satt gesehen und in meinem Kopf weiß ich schon lange wie der Blog aussehen soll, nur mit der Umsetzung hat es bislang nicht so geklappt.
LG Sophie
Hallo Sophie,
AntwortenLöschenwie schön, dass du solch ein Schmuckstück noch besitzt. So etwas gibt es ja heutzutage gar nicht mehr. Ich bekam auch so eine uralte Kommode geschenkt, und wollte sie im Shabby-Chic weiß streichen...aber ich weiß nicht, warum, irgendetwas hielt mich immer davon ab, und inzwischen sind wir mit dieser Kommode in unsere Wohnung nach Bayern gezogen. Und da war es SOFORT klar: die wird abgeschliffen und gebeizt und ich bin ja SO froh, dass wir sie nicht lackiert haben, denn durch das Beizen hat sie mitsamt ihren Holzwurmlöchern einen sagenhaften Charme erhalten!!!Wenn du willst, kannst du sie dir gerne mal auf meinem Blog anschauen :)
Ich freue mich schon sehr auf dein Ergebnis, das du uns dann hoffentlich bei Creadienstag wieder vorstellst!...
Viele liebe Grüße
Jeanne
Hallo Jeanne,
Löschenvon solchen Möbel-Treds lasse ich meistens die Finger, gerade Shabby-Chic funktioniert nur dann richtig gut wenn die gesamte Einrichung darauf abgestimmt ist und da es bei mir eher aussieht als hätten drei Generationen Sperrmüll zusammen gefunden (dank des Erb-Stuhl sind es jetzt vier) passt so ein Trend gar nicht zu mir und der Wohnung.
Werde mich gleich mal auf deinem Blog umschauen und inspiriern lassen, das Beizen scheint mir für den Suhl die beste Lösung zu sein.
Lieben Gruß